Zellen Vesuv

Wenn ich mich körperlich verausgabe, so habe ich schon oft festgestellt, suchen mich in der Nacht oft Alpträume auf. Das habe ich schon oft erlebt:

 

Am Morgen noch fröhlich den Säntis raufgelaufen, in der Nacht: abgründige Angstbilder von Tod, Enge, Gefahr.

 

Eigentlich komisch, aber eigentlich auch nicht.

 

Ich stelle mir vor, dass wir tagtäglich in unseren eingefahren Bewegungen über die Runden kommen. Gewohnheitsmässige Bewegungen. Alles schön im Rahmen. Die Schritte immer gleich lang. Der Kopf wird nur in einem gewissen Spektrum gedreht. Immer schön im Holhkreuz. Kopf nie richtig hängenlassen etc.

 

Und so speichern unsere Zellen unsere Gefühle. Aus inneren Haltungen werden äussere. Aus äusseren Haltungen Gewohnheit. Und die Gewohnheit prägt unser Körper.

 

Und wenn wir mal viel längere alpine Schritte machen, mehr Schwitzen als üblich, tiefer atmen als üblich, vielleicht erreichen wir so Fasern und Stellen, die wir nie richtig erreichen im Alltag.

Gewebe wird tangiert, das sich in Momenten der Angst zusammengezogen, verkrampft oder verschlossen hat.

 

Und so entweichen die Angstgefühle den Ritzen wie Geister dem Verliess.

Aufgebrochen durch die gestörte Routine.

 

Schüttel schüttel. Wie Ameisen, die durch die Erschütterung von Elfenantenschritten den Erdboden verlassen. Oder Erdassive, die sich durch Erdbeben entladen.

 

Mein Körper ist ein Wunderwerk.

 

 

Oder eben: Vulkan!