Es greift

Ich sass heute Morgen im Meditationssitz. Erdend. Zentrierend.

Ich spüre in mich hinein. Verbinde mich mit meinem Kern.

 

Und da erscheint es plötzlich. Dieses Wort.

 

Lange nicht mehr daran gedacht. Und nun ist es wieder da.

 

DIE GARTENKRALLE.

 

 

Wie befriedigend stelle ich mir das vor.

Harte Erde durch eine Schraubbewegung aufzulockern. Ich besass das Gerät natürlich nie. Es wurde nur beworben. In den Neunzigerjahren, als Araballa Kiesbauer mich an schulfreien Nachmittagen unterhalten – und Wilfred .... über Zonks aufgeklärt hatte.

 

Aber nun fand mein Unterbewusstes offenbar: es ist wieder Zeit für ein Comeback.

 

Und deshalb diese kleine Hommage.

 

Man drückt. Man dreht.

Es schraubt und greift.

 

Die Gartenkralle eigentlich nur Eines von vielen freudbringenden Objekten, die auf dem Prinzip der Verschraubung basieren. Ein Hoch auf dieses Gefühl!

 

Wie toll ist dieser Augenblick, wenn man mit Druck eine Schraube auf ein lackiertes Holz dreht. Zuerst unnütz und kräfteaufreibend, doch dann dieser Moment: es greift!

 

Wie schön dieser Moment ist, merkt man vor Allem, wenn der Effekt mal ausfällt.

 

 

Ich sag nur: schwitzend in den aufgestiegenden Wärmeschwaden unter den Deckenbalken, gekrümmt, auf einer Leiter stehen. Schwer erreichbarer Platz. Ringschraube rutschig. Auf Zehenspitzen. Holz zu hart.

 

Da flucht so mancher.

Ich fluche eigentlich nie. Aber da – da schon!

 

Denn wie schön ist dieses Gefühl, wenn sich erste Flöckchen bilden. Kleine Holzspäne und ein vielversprechend knisterndes Geräusch deuten und kündigen es an. Es.....

 

 

 

Es greift!